BONJOUR PARIS!

 

Dreizehn Schüler (einer war leider erkrankt) unternahmen vom frühen Morgen des 5. Juni bis zum späten Abend des 8. Juni eine Studienfahrt nach Paris mit den Lehrkräften Britta Stehle und Felix Dieterle. In nur vier Stunden brachte uns der TGV, der zeitweise 300 km/h fuhr, in die Stadt, die so vielfältige Firmierungen wie Stadt der Liebe, Stadt der Mode, Stadt der Lichter usw. trägt, dass wir uns selbst ein Bild machen wollten.

Die bunt gemischte Schülergruppe aus den 9. und 10. Klassen waren gut zu Fuß, was sich als unabdingbar erwies, denn wir „erliefen“ uns Paris. Mittwoch mittag konnten wir unser Hotel im Viertel Batignolles beziehen und machten anschließend einen Spaziergang durch den Regen zu den Galeries Lafayettes, um die Kuppel zu bewundern. Über versteckte Wege durch einige überdachte, wunderschöne Passagen gelangten wir schließlich zum Palais Royal. Von dort war es nicht mehr weit bis zum Carousel du Louvre, wo man sich im Trockenen bei etwas Leckerem zu essen ausruhen konnte. Denn im Anschluss stand ein erstes Highlight bevor: der Besuch des Louvre. Frau Stehle hatte den Einlass für den Abend gebucht, damit es nicht mehr ganz so voll sein sollte. Wir besichtigten zehn der zwölf ausgewiesenen Meisterwerke (zwei waren aufgrund von Bauarbeiten nicht zugänglich). Wie zu erwarten stand vor der Mona Lisa eine riesige Menschentraube, durch die sich aber einige der SchülerInnen durchkämpften, um das berühmten Bild von ganz nah sehen zu können. Selbstverständlich waren aber auch alle anderen Gemälde und Skulpturen sehr beeindruckend. Die unglaubliche Größe des Museums ließ uns mehrfach verlaufen! Am Ende bewunderten wir im Apartement von Napoléon III seine Privatzimmer, was alle sehr begeistert hat.

Der Donnerstag hatte es in sich – zunächst wanderten wir auf verschlungenen Pfaden durch das Quartier Latin, bis wir das Panthéon erreichten und besichtigten. Durch den Jardin du Luxembourg und an der riesigen klassizistischen Kirche Saint Sulpice vorbei kamen wir schließlich bei der Mensa der Universität Sorbonne an, wo wir studentisches Leben bei einem Mittagessen genießen durften. Einen Verdauungsspaziergang später erreichten wir das Institut du Monde Arabe , von dessen Dach man eine wunderbare Aussicht genießen konnte. Ein kurzer Weg brachte uns zur wohlverdienten Pause auf die Place des Vosges, manche unserer Jungs hatten noch ausreichend Energie, um sich dort am Klettergerüst entlang zu hangeln.

Unsere Tour führte uns danach zum Bataclan, wo wir der Opfer des Terroranschlags im November 2015 gedachten. An den allgegenwärtigen Boule-Spielern vorbei langten wir am Canal Saint Martin an und chillten am Ufer (die Lehrer setzten sich ins nächste Café ab...). Durch das Viertel Montmartre kamen wir zu einem weiteren Highlight: der Kirche Sacré Coeur. Von den Lehrern mit Picknick-Geld versorgt durften alle SchülerInnen ausströmen, um sich etwas fürs Abendessen zu holen. Auf den Stufen trafen wir uns später wieder und genossen den weiten Blick über Paris und die anwesenden Straßenkünstler. Ein Mädchen unserer Gruppe bekam sogar ein Geburtstagsständchen von allen anwesenden Touristen gesungen – das war ein ganz besonderer Moment!

Nach ungefähr 24 gelaufenen Kilometern trafen wir gegen 21.30 Uhr erschöpft am Hotel ein.

Ein bedeckter Freitag morgen bot genau das richtige Wetter für den Besuch des Friedhofs Père Lachaise. Die SchülerInnen waren sich schnell einig – dieser Friedhof ist zwar etwas ganz besonderes, aber hier möchte keiner von uns begraben werden – dafür ist sein Charme zu morbide. Am architektonisch spannenden Palais Omnisports und durch den Park de Bercy gelangten wir zum Uni-Restaurant „La Barge“, einem Schiff auf der Seine. Inzwischen fühlten wir uns in der Mensa wie alte Hasen – nur die Senfsoße führte zu Diskussionen: die einen fanden sie ausgesprochen lecker, die anderen widerlich...Nach dem Essen schlenderten wir 2,5 km entlang der Seine, vorbei an der Ile de la Cité und der eingerüsteten Notre-Dame, den Bouquinistes und vielen schönen Brücken wie der Pont Neuf . Das Musée d’Orsay erwartete uns mit vielen Skulpturen und impressionistischen Gemälden. Architektonisch ist das Musée d’Orsay ein Juwel, da es ursprünglich einmal ein Bahnhof war uns erst in den 80er Jahren zu einem Ausstellungsgebäude umgebaut wurde. Manche Schüler hatten inzwischen einen Erschöpfungsgrad erreicht, der sie weder die Ausstellungsstücke noch die Halle bewundern ließ – die meisten waren aber noch aufnahmebereit und beeindruckt. Ein Regenschauer machte unsere Pläne einer langen Pause am Seine-Ufer zunichte und auch kurz darauf in den Tuilerien konnten wir das Angebot der vielen Stühle um die Fontäne aufgrund eines weiteren Schauers nicht genießen. Schnell machten wir uns auf den Weg auf die Champs-Elysées, wo jeder seiner Wege gehen durfte und wir uns erst später wieder am Arc de Triomphe trafen. Inzwischen stürmte es ganz ordentlich. Leider mussten wir feststellen, dass Kinder unter 18 nur mit den eigenen Eltern auf den Arc de Triomphe hinauffahren durften – so mussten wir alle unten bleiben. Aber ein weiteres Highlight erwartete uns ja noch – vom Trocadéro wurde der Eiffelturm zunächst ausgiebig fotografiert, wo auch unser spektakuläres Bild mit den drei Flugzeugen zu Ehren der Eröffnung der Frauen-Fußball-WM in Frankreich entstand. Danach erklommen wir den Eiffelturm (mit dem Aufzug...) und genossen den Blick im Zwielicht und später in der Dunkelheit mit den blinkenden Lichtern der Stadt. Bei starkem Wind die Treppe hinab – das wird vielen SchülerInnen im Gedächtnis bleiben!

Spät kamen wir zurück ins Hotel, doch die Energie Jugendlicher für nächtliche (einem Hotel angepasste) Gelage war auch nach erneuten 25 km Laufweg ungebrochen.

Schon begann unser letzter Tag, an dem wir durch das Viertel Batignolles erneut zum Eiffelturm gelangten. Von dort startete unsere einstündige Bootsfahrt, auf der wir einige der Sehenswürdigkeiten erneut und ganz gemütlich sehen konnten. In einer Crêperie aßen wir zu Mittag, um uns danach am Invalidendom vorbei zur Place de la Concorde zu begeben. Insgeheim hofften die SchülerInnen, einen Blick auf die Demonstration der Gelbwesten zu erhaschen. Ein Großaufgebot von Polizei ließ vermuten, sie könnten nicht weit sein, doch gesehen haben wir sie nicht. Durch die Tuilerien marschierten wir zum Forum les Halles. Von dort durften die SchülerInnen sich ihren eigenen Weg zum Centre Pompidou bahnen.

Nun blieb nur noch Zeit, um mit der Metro zurück zum Hotel zu gelangen, ein Picknick einzukaufen und schließlich um 19.06 Uhr am Gare de l’Est den Zug in Richtung Heimat zu besteigen. Dass bei der letzten Metrofahrt zwei Handys gestohlen wurden, machte uns bewusst, dass eine so schöne Großstadt wie Paris auch ihre unschönen Seiten hat. Schade, dass das noch in den letzten Minuten passierte.

Insgesamt war es ein sehr gelungener Trip mit vielen schönen Erlebnissen und einer tollen Truppe!