Unsere Arbeitsweise

 

Die tägliche Anwesenheit der Sozialarbeiterin macht es möglich, dass verlässliche, soziale Beziehungsarbeit in unserer Schule entstehen kann.

 

Beziehungsarbeit bedeutet nicht, dass man beste Freundin wird, sondern erfordert Empathie, das Vorleben einer Haltung und Geduld. Wir akzeptieren die Schüler/innen als Person, akzeptieren deshalb aber nicht zwingend das Verhalten. Die Probleme der Schüler werden nicht vor der Schultüre abgegeben, deshalb ist die ganzheitliche Wahrnehmung des Kindes uns wichtig. Wir gehen nicht der Auseinandersetzung aus dem Weg, haben aber immer die Stärkung von Kompetenzen und Ressourcen unserer Schüler/innen im Blick.

Beziehungsarbeit ist ein andauernder Prozess, der nicht immer nur „vorwärts“ geht. In der täglichen Arbeit müssen Stillstand und Enttäuschungen, Launen…hingenommen werden. Nach meiner langjährigen Erfahrung suchen Jugendliche Menschen, die ihnen mit glaubhafter Autorität, mit Interesse und nicht mit grenzenlosen Beziehungen begegnen.

 

Das Kindeswohl im Blick ist ebenso eine dauernde Aufgabe, die Wachsamkeit, Hinhören, Eingreifen und konsequentes Handeln erfordert. Nein, dabei macht man sich nicht nur Freunde. Aber: Wegschauen ist Inkonsequenz und das verunsichert. Ich habe schon vor Jahren gesagt, dass unsere Schule eine „Hinguck-Schule“ ist, das gilt bis heute. Wir bemühen uns, bei Streit, Konflikten…. zeitnah einzugreifen, immer im direkten Kontakt mit den Kindern und Jugendlichen. Einzelfallhilfe, Gruppengespräche, Schlichtung gehören dazu.

 

Ziel ist es Defizite abzubauen, Stärken zu entwickeln und letztendlich ein gutes Klima zu fördern.

 

Aktive Schulsozialarbeit: Kindeswohl im Blick heißt auch, dass die Sozialarbeiterin nicht den ganzen Tag am Bürostuhl „klebt“, sondern regelmäßig die verschiedenen „Plätze“ der Schule aufsucht: Schulhaus, Cafeteria, Sportplatz, Schulhof, Klassenzimmer, (leider manchmal auch Krankenzimmer); als spontaner „Hingucker“.

 

Grundvoraussetzungen für meine Arbeit sind Flexibilität, Leitungskompetenz, Bereitschaft zu selbständiger Arbeit, Reflexion, Fortbildung und Kooperation, sowie die Auseinandersetzung mit den sich stetig wandelnden Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen.

 

Text: Bettina Schubert, Diplom-Sozialpädagogin, Schulsozialarbeiterin an der HBS-Rodgau