Ich glaube, ich brauche keine Pause!“ - Projektwoche 2022

Vom 11. - 14. Juli 2022 fand nach langer Corona-Pause endlich wieder eine Projektwoche an der Heinrich-Böll-Schule statt. Für die meisten SchülerInnen der Schule war es das erste Mal seit ihrer Einschulung an der HBS, dass sie den oft anstrengenden Schulalltag in den letzten heißen Wochen gegen Freude am Lernen in selbst gewählten Projekten eintauschen konnten. Insgesamt 30 Projekte wurden angeboten, darunter neun Sportprojekte, sieben künstlerische Projekte und 14 Projekte zu bunt gemischten Themen wie Kultur oder Medien.

Beim Stöbern durch die Räume während der Projekttage war eine Stimmung der Ruhe und Entspanntheit, der Freude und Leichtigkeit zu spüren. Die SchülerInnen konnten sich in dieser Woche der Förderung ihnen wichtiger Einstellungen und Kompetenzen widmen, neues Wissen zu den für sie interessanten Themen erwerben oder sich selbst überraschen und neue Fähigkeiten an sich entdecken und entfalten – ganz ohne Zeit- und Notendruck.

 

Doch - was heißt das konkret?

Geduld, Konzentration, Feinmotorik und Präzision wurde ganz nebenbei beispielsweise in den Projekten Lieblingscharaktere zeichnen, Bullet Journal erstellen, Kunst und Papier falten (Origami), Handlettering oder Darts geschult.

Die TeilnehmerInnen der Projekte Ausdauertraining, Fußball, Endzonenspiele, Tennis und Klettern in der Kletterhalle mussten zusätzlich aus ihrer Komfortzone treten und bis an ihre Grenzen gehen, um mit einem Gefühl von Stolz und Kraft belohnt zu werden.

Bei den Projekten Yoga und Meditation, Liebe ist…, Ausdrucksmalen im Malraum und Selbstverteidigung standen die mentale bzw. körperliche Gesundheit sowie die Gewinnung von Selbstbewusstsein im Vordergrund.

Dass man mit Wenigem viel Schönes erschaffen und seiner eigenen Kreativität Raum lassen kann, erfuhren die TeilnehmerInnen der Projekte Wände verschönern im Biologie-Raum, Wie erfinden ein Spiel und Fotostory.

Die praktische Herstellung von Alltagsgegenständen bzw. Verbrauchsgegenständen und die Vermittlung des dafür notwendigen Know-Hows wurden in den Projekten Glasherstellung, Stricken und Filzen, Nähen mit der Nähmaschine, Motorisierung und digitale Schaltung und DIY Kosmetika vermittelt.

In dem Projekt Tanzen spielten der Spaß an der Bewegung, Taktgefühl und Körper-beherrschung bei guter Musik die Hauptrolle.

Den Umgang mit IT lernten die SchülerInnen der Projekte 10-Finger-Schreiben und Programmieren mit dem Calliope Mini, während die sich SchülerInnen aus den Projekten Zeitzeugen, Lieblingsessen, Akzeptanz von Behinderungen und Reise um die Welt aus den vier Tagen praktische Fähigkeiten und wichtige Erkenntnisse für ihr Leben mitnehmen konnten.

Die TeilnehmerInnen des Projektes Rodgau als Tourist erleben konnten ihre unmittelbare Umwelt mit all ihren z.T. verborgenen Schönheiten entdecken und genießen.

Ein besonderer Dank gilt den folgenden Menschen, ohne die unsere Projektwoche in dieser Qualität und Vielfältigkeit des Angebots nicht zustande gekommen wäre:

  • Frau Reis und Frau Frei, die das Projekt Nähen mit der Nähmaschine mit vollem Einsatz geplant und durchgeführt haben und tolle Ergebnisse hervorgebracht haben.
  • Frau Tura, Herr Kuhn, Herr Kasten und Herr Nie von der Deutschen Telekom GmbH, die das Projekt Calliope Mini programmieren ermöglicht haben und mit dem Projekt bei allen Schülern zu außergewöhnlich hoher Motivation und Freude beigetragen haben.
  • Frau Rebmann, die das künstlerische und inspirierende Projekt Malen im Malraum geplant und durchgeführt hat.
  • Frau Spamer, die in ihrem Projekt Lieblingscharaktere malen mit vielseitigem Material und Expertenwissen sehr außergewöhnliche Ergebnisse hervorbringen konnte.
  • Klaus Günther und sein Team vom Sozialverband, die mit dem außergewöhnlichen Projekt Akzeptanz von Behinderungen ihre Projektschüler sensibler für Probleme behinderter Mitbürger machen konnten und für mehr Toleranz in der Gesellschaft warben.
  • Frau Michler und Frau Hanekamp vom Verein ‚Frauen helfen Frauen‘, die mit ihrem Projekt Liebe ist… bei den teilnehmenden Jugendlichen einen Beitrag zur Selbstbehauptung leisten konnten.
  • Und natürlich allen (Förder-)Lehrkräften der HBS, die in dieser Woche ein wunderbares Projekt angeboten oder unterstützt haben.

Zur Abschlusspräsentation am Donnerstagnachmittag erschienen zahlreiche Eltern, Großeltern und Interessierte, die den Tanzauftritt des Tanzprojekts bewunderten, sich von den SchülerInnen an Ständen ihre Projektergebnisse erklären ließen, Zeit fanden, mit Lehrkräften und ProjektleiterInnen ins Gespräch zu kommen und sich ein Getränk ihrer Wahl im Bistro der Heinrich-Böll-Schule schmecken ließen.

Kann eine Projektwoche das Lernen im Unterricht ersetzen? ,,Ich glaube, ich brauche keine Pause!“ Dieser Satz, der nicht nur einmal während der Projektwoche von SchülerInnen geäußert wurde, muss als Antwort reichen!

Text: B. Stehle, 18.07.2022